Intel zahlt Nvidia 1,5 Milliarden US-Dollar und schließt Patentabkommen ab - Update
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MURDOG Admin
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Thema: Intel zahlt Nvidia 1,5 Milliarden US-Dollar und schließt Patentabkommen ab - Update Di Jan 11, 2011 9:58 am
Zwischen Nvidia und Intel gilt seit 2004 ein Lizenzabkommen, das den Tausch von Patenten rund um Mainboard-Chipsätze beinhaltet. Nach anfänglichen Unklarheiten über den Plattform-Zugang der Core-i-Serie beinhaltet eine außergerichtliche Einigung jetzt die Zahlung von 1,5 Milliarden Dollar durch Intel an Nvidia.
Update: Nachdem die Nvidia-Aktie in Deutschland zwischenzeitlich fast 10 Prozent im Plus war, notiert sie nach der Eröffnung der US-Märkte sogar leicht im Minus. Den Anlegern scheint die Tatsache, dass Nvidia keine x86-CPUs entwickeln wird, nicht besonders gut zu schmecken. Auch die Aussichten, dass Intel auf Basis von Nvidia-Technik GPUs in künftige Chipsätze integrieren könnte, reicht den Anlegern offenbar nicht als zusätzliche Kursphantasie. Immerhin hatte die Nvidia-Aktie zur Eröffnung der CES um rund 40 Prozent an Wert zugelegt.
---- Der Chipsatzmarkt im Mainboard-Segment ist vor allem hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Patente noch komplexer als bei den momentan sehr angesagten Smartphones. Ein Zugang zu Schlüsseltechnologien wie Chipsätze oder CPUs ist für die Entwicklung eigener Produkte unablässig - so besitzt beispielsweise Intel als CPU- und Chipsatz-Hersteller naturgemäß die wichtigsten Lizenzen für die Core-i-Plattform. Will nun ein Fremdanbieter wie Nvidia eigene Mainboards für diese CPU-Familie anbieten, benötigt dieser entweder kostenpflichtige Lizenzen oder ein Patentabkommen, durch das man Zugriff auf Schlüsseltechnologien erhält.
Nvidia und Intel haben bereits 2004 ein solches Patentabkommen geschlossen, durch das ein Lizenzaustausch zur Entwicklung eigener Chipsätze ermöglicht werden sollte. Dies sorgte auch bis 2009 nicht weiter für Aufsehen, allerdings sorgte die Entwicklung der Core-i-Chipsätze durch Intel für Katerstimmung in der Geschäftsbeziehung. Nach der Auslegung von Intel hatte zwar Nvidia Anspruch auf bestehende Entwicklungen, allerdings sollten die Schlüsseltechnologien der erfolgreichen Core-i-Plattform nicht Teil der ursprünglichen Absprache sein. Ohne die benötigten Technologien war Nvidia gezwungen, die Chipsatzentwicklung für die neue Plattform einzustellen, darüber hinaus wurden aber auch weitere Entwicklungen für Intel-Technologien eingefroren.
Überraschenderweise haben sich die beiden Patent-Partner außergerichtlich in Form eines neuen Abkommens geeinigt. So wird Nvidia zukünftig wieder in bestimmten Bereichen für Intel-CPUs entwickeln, allerdings zeitlich auf sechs Jahre begrenzt. Darüber hinaus erhält Nvidia nicht automatisch Zugriff auf alle Chipsatz-Patente und auch spezielle Prozessoren und Flash-Speicher-Entwicklungen sind von der neuen Absprache ausgenommen. Im Gegenzug zahlt Intel 1,5 Milliarden Dollar an Nvidia und hat dadurch Zugriff auf alle Nvidia-Patenten. Intel schließt ausdrücklich aus, dass Nvidia x86-CPUs herstellt - ARM-basierte Prozessoren seien aber erlaubt. Das passt zu Nvidias Ankündigung des Denver Projektes auf der CES 2011.
Die Tragweite dieser Absprache ist noch nicht abzusehen, vor allem für den Smartphone-Markt könnte diese Technologie-Allianz für neue Bewegung sorgen. So hat Nvidia momentan mit dem Tegra-2-Chipsatz ein heißes High-End-Eisen im Feuer. Insider haben schon vor Monaten angemerkt, dass Intel als CPU-Hersteller vor allem in den Bereichen Smartphones und Tablet-PCs dringend zur Konkurrenz aufholen muss. Analog arbeitet man bei Intel auch mit Nokia am Smartphone-Betriebssystem Meego. Insider erwarten erst Ende 2011 erste Früchte der aktuellen Entwicklungen.
Quelle: Intel, Nvidia
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